Manfred Koch

     Die Vernässungsmaßnahmen und die Entwicklung

Ziel aller Maßnahmen zur Erhaltung von Mooren ist es, den Torfkörper ganzjährig naß zu erhalten, damit sich der Torf nicht zersetzt und so kein CO2 frei wird.

Die Vernässung von Hochmooren, wie dem Satrupholmer Moor, darf nur durch das nährstoffarme Niederschlagswasser erfolgen.

Im Ostteil setzt der Torfwall am alten Torfabfuhrweg an und verschließt bei seinem Verlauf nach Süden die alten, entwässernden Gräben. Im Norden ist durch Materialaushub ein Flachgewässer entstanden, das langsam wieder zuwächst. Die Samen etlicher Pflanzenarten, die in den alten Torfstichen vorkamen, haben in der Samenbank überdauert und besiedeln nun Ufer und Wasserfläche.

Auf den frischen Torfwällen war der Gemeine Orangebecherling(4) überall zu finden; er wuchs auf den Holzresten im Torf. Neben Binsen und Pfeifengras dominiert zur Zeit noch das Scheidenwollgras(5); Schmalblättriges Wollgras, Glocken- und Besenheide (5b) kommen dazu.

Die Überläufe(6) regeln den Wasserstand in der eingestauten Moorfläche so ein, daß die Bereiche mit empfindlichen Torfmoosarten nicht überstaut werden. Dieser Wasserstand läßt die meisten Birken(7) absterben, nur die in den höheren Bereichen(8) „überleben“. Sie verdunsten in der Vegetationperiode viel Wasser, aber im Schattenbereich ist die Verdunstung deutlich geringer und der stark austrocknende Ostwind wirkt sich nicht so aus.

Auf den höheren, offenen Flächen dominiert das Pfeifengras(9), das durch die Beschattung des Bodens das Vorkommen anderer Pflanzen weitgehend ausschließt. Dagegen helfen am besten zwei Maßnahmen: höherer Wasserstand (wenn möglich) und Beweidung durch Moorschnucken und Ziegen(10). Die Ziegen schädigen auch vielfach die jüngeren Birken. Wenn ausreichend Licht zwischen diePfeifengrasbulten(11) fällt, kommen auch die verschwundenen Arten(12) zurück. Die besonders wirkungsvolle Frühsommerbeweidung ist in den letzten Jahren wegen der brütenden Kraniche nicht möglich gewesen, aber die Entwicklung der Vegetation ist so positiv, dass man abwarten kann.

Erfreulich wirkt sich der Einstau besonders da aus, wo Möller(14) schon Weißes Schnabelried(15) fand. Diese Bereiche sind von der Beweidung ausgeklammert worden und entwickeln sich gut.

Der südliche Torfwall schließt mit dem östlichen Torfwall die gesamten offenen Moorflächen ein. Bei hohem Wasserstand konnte man, bevor die Flächen wieder zuwuchsen, die Torfentnahmestellen(16) gut erkennen. Sie sind schon wieder fast zugewachsen und die Torfmoose(17) überwachsen allmählich die Binsen

Auf den offenen, weitgehend nassen Flächen des Torfwalles traten auch hier die Arten wieder auf, die vorher in der hohen Vegetation des zu trockenen Moores kümmerten oder verschwunden waren. Massen Mittlerer Sonnentau (18) und, Rundblättriger Sonnentau(19) werden auf Dauer von anderen Arten, wie dem Schmalblättriges Wollgras(20), zurückgedrängt werden

Auch die Flächen südlich dieses Torfwalles, die kaum zu begehen sind, entwickeln sich positiv: durch den mehrfachen Einstau des West-Ost-Grabens sind die Torfmoospolster sehr nass und die Grauweiden werden lichter.

Die westliche Moorfläche – Innerhalb des Rundweges – wird durch den südlichen Erdwall eingestaut. Die Bäume (Zitterpappeln,Birken und Erlen) sind weigehend abgestorben, die Weidengebüsche werden lichter. Auch in den trockenen Jahren (2018-2020…?) ging diese Entwicklung weiter. Der Rundweg (siehe dort) bietet gute Einblicke.

Pflegearbeiten

Damit die Torfwälle ihre einstauende Wirkung durch abgestorbene Baumwurzeln nicht verlieren, sollte Gehölzaufwuchs – vor allem breiten sich Birken(21) aus – auf ihnen verhindert werden. Die sicherste Methode ist das Herausziehen(22) der noch jungen Pflanzen; Mähen führt zu einer „Rasenbildung“. Die Schließung der Vegetationsdecke, möglichst durch Wollgräser, Seggen, Glocken-, Besenheide und andere Arten, wird durch tiefes Mähen(23) der Binsen- und Pfeifengrasbulte und das Abräumen des Mahdgutes gefördert. Geringelte Birken(24) sterben in der Regel ab, manchmal erst nach Jahren.

Das weitgehende Absammeln der Fruchtstände des Breitblättrigen Rohrkolbens(25) vor allem im Ostteil soll seine Ausbreitung und damit die Unterdrückung anderer Arten vermeiden.

Auf einer randlichen Fläche, die bis vor gut 60Jahren beweidet wurde, haben sich Weidenbüsche ausgebreitet. Um die weitere Verbuschung einzuschränken, wurden einzelne Büsche(26) abgesägt und die Stubben lichtdicht(27) abgedeckt. Die Kontrolle – nach sieben Jahren – steht an. Die jährliche Mahd(28) der Krautflora und das Abräumen des Mahdgutes durch die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein seit 2014 hat zu einem deutlich geringeren und lichteren Aufwuchs mit einer Zunahme von Feuchtwiesenarten geführt.