Ein Spaziergang mit Fotos aus allen Jahreszeiten (Manfred Koch)
Vom Parkplatz Rehbergholz überqueren wir die L22, erreichen die Info-Tafel und sind hinter dem Ringgraben im Naturschutzgebiet (Wegegebot, Hunde angeleint) angekommen.
Der von Stürmen und hohem Wasserstand geprägte Wald(1+2) bietet die vielfältigsten Lebensräume. Die frühblühende Schuppenwurz (3+4 ) schmarotzt auf Haselnuss und Erle und benötigt deshalb kein Chlorophyll.
Auf Totholz finden wir während des ganzen Jahres Pilze, hier die Fruchtkörper vom Fleischroten Gallertbecherling (5) und dem Abgestutzten Drüsling (6).Sie sorgen, wie alle Pilze, für die Zersetzung des Totholzes.
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Auch für den Buchfink (7) und andere Kleinvogelarten ist solch ein vielfältiger Lebensraum natürlich attraktiv. Einige Schritte weiter zweigt ein Weg nach Süden ab. Hier blühen im Juli/August einige Stängel der grünlichen Breitblättrigen Stendelwurz(7a), der häufigsten Orchidee Deutschlands – wenn die Rehe sie nicht abgefressen haben.
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Zurück auf dem Hauptweg ist 2019 beidseits des Weges das Gebüsch gekappt (8+9), damit lichthungrige Arten wieder eine Chance haben.
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Links des Weges liegt ein großer, im Winterhalbjahr anscheinend vegetationsloser Torfstich (10). Erst im Frühsommer schwimmt die Krebsschere als Massenbestand auf (11+12) und verdrängt seltenere Arten, wie den Wasserschlauch (12a). Der Algenteppich (13) zeigt die Sauerstoffarmut durch die vermodernden Pflanzen und so ist tierisches Leben (14) bei hohen Temperaturen kaum möglich. Mit dem Floß wird einTeil der Krebsschere herausgefischt (15)(16?) und im Bruchwald abgelagert.
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Auch im Winter bieten die Eichen am alten Torfabfuhrweg (17) ein schönes Bild und schneefreie Stellen (18) ziehen viele Vögel an (19). Die besonders großen (18cm!) sind eindeutig von der Rohrdommel (20, 6.2.2015). Die flügellosen Weibchen des Großen Frostspanners (21,20.11.2018) sitzen an Gehölzen und werden in der Dunkelheit von den Männchen aufgesucht.
17 ©Manfrerd Koch 18 ©Manfrerd Koch 20 06.02.2015 ©Manfrerd Koch 21 20.11.2018 ©Manfrerd Koch 19 ©Manfrerd Koch
Bevor der Weg zuwächst (22), wird das Buschwerk geschreddert (23) und auf dem Weg verteilt(24).
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Offene Flächen mit unterschiedlichem Bewuchs (25) und Gebüschränder (26) sind die bevorzugten Bereiche der Kreuzottern (27), die wegen der Erschütterungen unseres Auftretens normalerweise verschwinden. Aber: ein an langer Leine vorauslaufender Hund erzeugt keine Erschütterungen! Aber man kann sie auch herrlich beobachten(28)!
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Die gelb-bräunlichen Flecken und Polster im September-Oktober (29) zeigen vielfach die auffälligen Fruchtstände des Beinbrechs (30). Dieses zierliche Liliengewächs (31) finden wir in Hochmooren, in denen ein geringer Nährstoffeintrag stattgefunden hat. Dann können sich ganze Teppiche (32) entwickeln.
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An denselben Standorten wächst auch das Gefleckte Knabenkraut (33), die im Hechtmoor seltenere Orchidee.
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Das Weibchen des Argus-Bläulings (35) und der Rotrandbär (36) nutzen das Blütenangebot der offenen Moorflächen und die Raupen der Nachtschmetterlinge Schwan (37) und Kleines Nachtpfauenauge (38) zeigen uns das Vorkommen dieser Arten auch ohne Beobachtung der teils nachtaktiven Falter.
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Dieses Foto (39) zeigt den Übergang vom Hochmoorbult mit Glockenheide (Nektarpflanze!) und rotem Torfmoos zur Schlenke mit grünem Torfmoos und Weißem Schnabelried. Diese Aufnahme (40) zeigt am Rand, wie viel Wasser fehlt. In den Torfmoospolstern wurde zufällig die extrem seltene Torfmoos-Keule (41) gefunden.
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Links des Weges sehen wir den zweiten großen Torfstich (42), aber wesentlich stärker verlandet, in einer sehr trocknen Zeit (16.7.2018). Die dunkle Torfkante zeigt den fehlenden Niederschlag. Die grau-grünen Blätter sind die des Blutauges (43), einem Rosengewächs. Die Randzonen (44) sehen, je nach Niederschlag, jedes Jahr anders aus.
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Ein Insekt am sonnigen Weg: die seitlich abstehenden Flügel sagen uns, keine Hummel, sondern „nur“ eine völlig ungefährliche Hummel-Schwebfliege (45).
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Das ist anders beim Fliegenpilz (46) und dem Grünen Knollenblätterpilz (47) – nur die Schnecken stört das Gift nicht. Die Birken-Rotkappe (48) ist essbar – aber im Naturschutzgebiet tabu – wie alle Pilze, Pflanzen und Tiere. Der Violette Schleierling (49) zeigt die farbliche Vielfalt der Pilze.
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Ein schmaler Torfwall (50) soll den Abfluss des Wassers stoppen. Die durchwärmte Torffläche mit geringem Bewuchs ist ein guter Lebensraum für den Feld-Sandlaufkäfer (51), der geschickt Kleininsekten fängt.
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Am nach Süden abzweigenden, schmalen Weg, im Herbst vorbei an vielen Kartoffelbovisten (52) giftig!, erreichen wir links einen Bruchwald (53) und an einer abgestorbenen Birke (54) viele Birkenporlinge.
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Zunderschwämme (55+56) werden oft von Insekten besiedelt und verändern sich dann schnell.( 22.1.2017 und 24.12.2018). Kurzlebige Schleimpilze (57) und das Eselsohr (58) zeigen den Formen- und Farbenreichtum der Pilze.
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. Die Einbeere (59) zeigt, dass wir auf Mineralboden stehen und die Wurzelteller (60+61) zeigen, wie unterschiedlich der Moränenboden ist.
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Das Erlenbruch am Westrand des Hechtmoores (62, 63, 64) ist dann am Ende des Spazierganges ein weiterer beeindruckender Lebensraum.
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