Geschichte

Januar 4, 2021 73161187Kommentar schreiben

Im Rahmen der Parzellierung des Rittergutes Satrupholm in den Jahren 1770/71 wurde auch das dazugehörige Satrupholmer Moor aufgeteilt. Damit wird die Entwässerung für den Torfstich begonnen haben.

Hans Möller (Hrsg.) veröffentlichte im Jahrbuch des Heimatbundes Angeln 1939/40 eine umfassende Arbeit über das Moor. Neben der Entstehung und Entwicklung wird insbesondere die Vegetation in Abhängigkeit vom Torfstich dargestellt (Vegetationskarte!). Weiterhin sind Arbeiten über die vorkommenden Wirbeltiere, Insektenarten und die Kleintierwelt enthalten. Darstellungen der archäologischen Funde, beginnend mit der Jungsteinzeit und die Erläuterung des Handtorfstiches mit dem Aufruf Hans Möllers zum Erhalt dieser und anderer Naturlandschaften schliessen diese bis heute so wichtige Arbeit ab.

Nach dem Ende des 2.Weltkrieges bis zur Währungsreform wurde an zwei Stellen am Nordrand der Torf maschinell abgebaut. Eine dieser Flächen ist heute als offenes Gewässer erhalten, die andere wurde zunächst zur wilden, von 1955 bis zu ihrer Schliessung1975 zur offiziellen Müllkippe Satrups. Sie wurde mit Boden abgedeckt und mit Bäumen bepflanzt. Weiden, Birken und andere Gehölze ergänzen heute das Bild.

Wohl unter dem Eindruck der Müllkippe wurde 1973 der Gedanke, das Moor als NSG auszuweisen, fallengelassen.

Nach fast 20 Jahren (1991/92) erstellte das Planungsbüro Mordhorst-Bretschneider im Rahmen der Flurbereinigung ein Gutachten zur Vernässung des Gesamtkomplexes, das aber nicht zur Ausführung kam.

Nachdem seit 2008/2009 öffentliche Mittel (EU) für Ankäufe u.a von Moorflächen zur Verfügung standen, kaufte der NSV Mittelangeln e.V. in 2011 über 10 Hektar, weitere 11 Hektar kamen bis 2014 hinzu. Im August 2012 stimmten alle verbliebenen Privateigentümer einer Vernässung zu.

Das Planungsbüro Mordhorst-Bretschneider erstellte nach umfangreichen Geländeuntersuchungen ein neues Gutachten, erweiterte die zu vernässenden Flächen gegenüber einem vorliegenden Gutachten erheblich und übernahm auch die Bauleitung.

Im Ostteil des Moores wurden im Dezember 2012 über 1000m Torfwall gezogen, die die gesamten offenen Hochmoor-Teile einschliessen. Im Sommer 2013 wurde der westliche Moorteil durch einen Erdwall an der Südseite eingestaut.

So ist nach 240 Jahren der Wasserabfluss gestoppt und für das Moor beginnt eine neue Zeit, die die Besucher miterleben können.

Manfred Koch